Und tschüss. Über das große Aufräumen im Bücherregal.

Die Bücher in zwei Reihen stellen? Oder noch ein Bücherregal kaufen? Ich habe mich für das Ausmisten durch erneutes Lesen entschieden. Das geht schnell, wenn man über die ersten Seiten nicht hinauskommt; das dauert, wenn man sich in einem dicken Wälzer festliest. Aber die Reihen lichten sich. Bücher ausmisten Man hängt ja in völlig diffuser Weise an den Büchern, die einmal ins Regal gewandert sind, und schleppt sie Umzug für Umzug mit. Die Bücher atmen gelesene Vergangenheit und stehen wie vermeintlich vertraute Freunde im Regal. Doch bei näherem Hinsehen erinnere ich mich nicht mehr an das damalige Lesevergnügen oder den Inhalt, weil die Lektüre so lange zurückliegt.

Und so lautet derzeit die Frage an meine Bücher: Warum steht ihr da?

Für die Antwort gebe ich jedem Buch eine Chance, das in meiner Hand stumm bleibt. Ich blättere durch Inhaltsverzeichnisse und Eselsohren, ich schaue nach meinen angemarkerten Textstellen und erinnere mich an Schul- und Studienzeiten, ich lese jeden Klassiker oder Bestseller noch einmal an, bevor ich eine Entscheidung treffe. Weiterlesen

Ohne Leine und Leckerli: Ein Löwenkopfkaninchen ertrotzt sich Spaziergänge.

Hektor kann das ganze Getue mit Streicheln und Schmusen nicht ab. Das Löwenkopfkaninchen, das gerade mit seinem Herrchen an meinen Haus vorbeispaziert, will Action und frische Luft. Wie ein kleiner Hund schnuppert Hektor mal da, mal dort und hoppelt brav seinem Besitzer hinterher. Echt jetzt.

HektorSo schnell habe ich noch nie meinen Herd ausgemacht und Kamera und Block geschnappt, um hinterherzuflitzen. „Ist das wirklich ein Kaninchen?“ Reinhold (25) hat Hektor von seiner Schwester übernommen. Sie musste während ihres Studiums zu einem halbjährigen Praktikum nach Bielefeld und hatte sich von dem Löwenkopfkaninchen schmusige Gesellschaft erhofft.

Leider entpuppte Hektor sich nicht als Schmusetier, sondern als Draufgänger. Er braucht Freigang, sonst kratzt und beißt er, jault und klopft verärgert mit seinen Füßen. Nach der Rückkehr aus Bielefeld nahm sich Reinhold des Kaninchens an und fand heraus, dass Hektors Gunstbezeugungen vor allem einem Plüschschaf galten. Damit brachte Reinhold dem Kaninchen das Gassigehen bei. Nur sicherheitshalber ist das Spieltier auch heute noch immer dabei, inzwischen hört Hektor auch so auf sein Herrchen. Ganz ohne Leine und Leckerlis.

Wie war das noch? Die besten Geschichten liegen auf der Straße.

Löwenkopfkaninchen

Heimatpunkte statt Heimat

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade von Katja Wenk. Bei einem Besuch in ihrer früheren Heimat kam ihr die Idee für eine Blogparade zur Frage: „Was ist Eure Heimat? Wo und warum? Ist Heimat für Euch etwas anderes als Euer Zuhause? Vielleicht ist es ja auch kein Ort oder keine Region, sondern etwas ganz anderes?“

Heimatpunkte statt Heimat

Heimat. Das war früher der Ort, wo mein Elternhaus stand. Es war weit über die Kindheit und Jugend hinaus der Mittelpunkt der Familie. Heute besuche ich in meiner früheren Heimat nur noch den Friedhof, um das Grab der Eltern zu pflegen. Heimatgefühle kommen dabei nicht auf.

Heimat ereignet sich für mich heute überall dort, wo ich mit meiner Tochter, Familienangehörigen und Freunden zusammenkomme; mit den Menschen, die mir wichtig sind und denen auch ich etwas bedeute. Die Orte der Begegnung sind dabei zu einer Vielzahl von Heimatpunkten quer durch Deutschland geworden. Es sind heimatliche Orte, weil wir dort oft gemeinsam waren oder eine noch so kurze glückliche Zeit miteinander verbracht haben.

Das kann ein Badesee im Dürener Land sein oder ein Wäldchen im Vorgebirge, in dem wir in letzter Minute am Weihnachtsabend noch einen Christbaum bekamen; eine Nordseeinsel oder die erste gemeinsam erlebte re:publica in Berlin; eine Trödelhalle in Bonn oder eine Kneipe in München.

Heimat bedeutet für mich, unterwegs zu sein.

Heimat Weiterlesen