Sprachsülze. Schmeckt nicht.

Wie mit Sprache manipuliert wird, decken Udo Stiehl und Sebastian Pertsch in ihrem Buch „Ihr Anliegen ist uns wichtig! – So lügt man mit Sprache“ auf. Die Macher der Floskelwolke schenken uns erhöhte Aufmerksamkeit für sprachliche Fettnäpfchen und liefern frische Schimpfvokabeln wie Begriffszeppeline, Heißluftformulierungen und Wortwurstfabrik gleich mit. Damit wird auch das Fluchen beim Redigieren verschwurbelter Texte künftig sehr viel abwechslungsreicher. 

Das kommt dabei heraus, wenn man das Phrasenschwein schlachtet: Sprachsülze

Das kommt dabei heraus, wenn man das Phrasenschwein schlachtet: Sprachsülze

Frisch aus der Wortwurstfabrik

Eigentlich ist es völlig schleierhaft, warum ganz normale Substantive um einen Bereich aufgebläht werden. Da wird die Küche zum Kochbereich, die Straßeneinmündung zum Kreuzungsbereich und das Badezimmer zum Sanitärbereich. Dank der Autoren des Reiseführers durch den alltäglichen Sprachnebel ist das Rätsel gelöst. Der Bereich ist eine Krankheit; hoffentlich heilbar.

Der Bereich ist kein Wort, er ist der Herpes der deutschen Sprache. Man fängt ihn sich ein und wird ihn nicht mehr los. Geht leicht über die Lippen und ist dabei hochansteckend.

Orientierung im Sprachnebel

Weiterlesen

Twitter für Lernlinge. Eine Fundgrube für neue Wörter.

Früher gab es einen Verriss in der Zeitung, heute wird „zerbloggt“.

 

 

 

 

 

 

 

Falsch verwurstet. Ein Sprachkrimi aus der Pressestelle.

Blöd, wenn man Ernst-August Toefelspitz-Strunckemeyer heißt. Und dann auch noch in eine Sprachfalle tappt. Das passiert schneller, als man denkt. Nicht immer kann man sich damit herausreden, dass doch klar ist, was eigentlich gemeint war. Falsch verwurstet. Die Uhr läuft verkehrt Ernst-August Toefelspitz-Strunckemeyer hasst seine Doppelnamen. Sie sind das Allerletzte. Wenn Journalisten den Pressesprecher zitieren wollen, muss er seinen Namen buchstabieren. Jedes Mal. Ernst-August mit Bindestrich, Toefelspitz mit oe, Strunckemeyer bitte mit ck und y. „Schreiben Sie doch einfach: nach Auskunft der Pressestelle“, schlägt er verzweifelt vor. Außerdem möchte er am liebsten nicht dauernd persönlich im Zusammenhang mit dem Gammelfleischskandal genannt werden. Weiterlesen

Werbequatsch, Namenstage und fehlfarbene Floskeln.

In diesen Tagen habe ich mir so einige Sätze und Wörter auf der Zunge zergehen lassen, aber sie haben mir nicht geschmeckt. Ich habe sie wieder ausgespuckt. Wie gut, dass es Mülleimer mit klarer Ansage gibt.

Für jeden Dreck zu haben

Gib`s mir Baby Mülleimer

Schließlich bekomme ich noch einen Namenstag geschenkt. Wenn ich in die Marketingfalle tappe, gibt es noch fünf Euro obendrauf.

Namenstag

Ich bin evangelisch. Und ratlos.