Die Bücher in zwei Reihen stellen? Oder noch ein Bücherregal kaufen? Ich habe mich für das Ausmisten durch erneutes Lesen entschieden. Das geht schnell, wenn man über die ersten Seiten nicht hinauskommt; das dauert, wenn man sich in einem dicken Wälzer festliest. Aber die Reihen lichten sich. Man hängt ja in völlig diffuser Weise an den Büchern, die einmal ins Regal gewandert sind, und schleppt sie Umzug für Umzug mit. Die Bücher atmen gelesene Vergangenheit und stehen wie vermeintlich vertraute Freunde im Regal. Doch bei näherem Hinsehen erinnere ich mich nicht mehr an das damalige Lesevergnügen oder den Inhalt, weil die Lektüre so lange zurückliegt.
Und so lautet derzeit die Frage an meine Bücher: Warum steht ihr da?
Für die Antwort gebe ich jedem Buch eine Chance, das in meiner Hand stumm bleibt. Ich blättere durch Inhaltsverzeichnisse und Eselsohren, ich schaue nach meinen angemarkerten Textstellen und erinnere mich an Schul- und Studienzeiten, ich lese jeden Klassiker oder Bestseller noch einmal an, bevor ich eine Entscheidung treffe. Weiterlesen