Horrormärchen im Garten

Soll ich ihn küssen?

Es hätte nichts mit übersteigerter Tierliebe zu tun. Als Gärtchenbesitzer in Waldnähe habe ich inzwischen ein eher distanziertes Verhältnis zu dem Viehzeug, mit dem ich mein Reich im Grünen teilen muss: mit Schnecken und Schlangen, Mäusen und Molchen, Hornissen und Maulwürfen, streunenden Katzen und desorientierten Kötern.

Dieses Mal ist es anders.

Im Beet sitzt ein Frosch. Ich nehme freundlich Kontakt auf, denn ich bin noch mit klassischen Märchen großgeworden. „Was willst Du denn hier?“, staune ich. „Hier gibt es doch gar keinen Brunnen und goldene Kugeln.“ Der Frosch staunt zurück. Er bleibt sitzen, er hört mir zu, er sieht mich an. Weiterlesen

Handfeste Glücksbringer

Zu vierblättrigen Kleeblättern habe ich eine besondere Beziehung. Wenn ich über eine Wiese strolche, an einem Grünstreifen entlanggehe, absichtslos den Blick über das Gras streifen lasse – da!

 Ein Kleeblatt mit vier Blättern sieht mich. Ich muss es nicht suchen. Es findet mich!

Gänseblümchenwiese

Ich pflücke es, wünsche mir etwas und hebe es sorgsam auf. Was ich mir wann bei welchem Kleeblatt gewünscht habe, halte ich nicht nach. Wichtig ist nur der momentane Abglanz eines freundlich geneigten Schicksals.

Meine Tochter wird dagegen handgreiflich.

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