Lesenswerter Unfug

Ich freue mich immer, wenn ein Kamelfuß in meine Twittertimeline ploppt. Dann kommt kein Schlaumeier, kein Shitstorm und kein Werbekram – dann kommt Ute Weber: Mal spöttisch oder nachdenklich, mal wortspielerisch oder berührend hält sie mit ihren Tweets das laute Leben an. Am 18. September erscheint nun ihr Twitterdestillat: herzerfrischender „Unfug – Tiefe Gedanken, auch in seichten Gewässern“ als E-Book im Frohmann Verlag.

Ein sonniger Tag, wie gemacht für Gartenarbeit. Gehe jetzt den Ast absägen, auf dem ich sitze. Dann lach ich mir einen neuen.

Foto: Ilse Mohr

Hinter „Unfug“ verbirgt sich freilich kein Blödsinn. Ute Weber schickt uns das Augenzwinkern eines Augenblicks oder eine Momentaufnahme aus dem Alltagstrott, eine ironische Selbstbeobachtung oder den feinen Spott für Arschkrampen.

An der Kreuzung liegt seit Tagen eine dicke Kartoffel. Irgendwann setz ich mich zu ihr und wir reden über die Welt und Zwiebeln.

Foto: Ilse Mohr

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Timeline für Senioren

Ich liebe mein I-Phone. Und meine Bibliothek samt Schallplattensammlung. Wenn mir jemand lateinverbrämtes Dummdeutsch um die Ohren haut, schnappe ich mir mein Lexikon „Der kleine Stowasser“ und haue zurück. Und die Single aus den 60er Jahren ist immer noch karnevalstauglich: „Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen.“

Was aber soll ich noch mit der Taschenbuchausgabe „Das Große Fischer Lexikon in Farbe“? Vor jeder Altpapierabfuhr schleiche ich um die 20 Bände von 1976 herum, die mich im selben Jahr ins Studium begleiteten. Der Kopf sagt: „Brauche ich nicht mehr.“ Mein Bauch sagt: „Behalten.“

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