Ich besitze Feldpostbriefe meines Onkel Wola, den ich nie kennengelernt habe. Ich habe Karten der Familie an meinen Opa in russischer Gefangenenschaft und einen behelfsmäßigen Personalausweis meiner Oma von 1946. Wohnung: z.Z. Flüchtlinglager. Die alten Papiere erzählen mir nicht nur ein Stück Familiengeschichte über Galiziendeutsche*; sie beschreiben auch das Kommunikationsdesaster jener Zeit. Das bange Warten auf Nachrichten von Angehörigen. Verstörende Dokumente. Und ich schäme mich, dass ich mein ausrangiertes iPhone 4 nicht schon längst an einen Flüchtling verschenkt habe.

Meine Oma als Flüchtling 1946 in Berlin